Gründung einer GmbH: Der komplette Leitfaden für 2024
Du überlegst, dein eigenes Unternehmen zu starten und suchst noch nach der passenden Rechtsform? Dann solltest du dir unbedingt die GmbH anschauen. Sie bietet dir viele Vorteile für dich und dein Unternehmen wie z.B. die beschränkte Haftung, ein professionelles Auftreten und die Möglichkeit, Investoren mit aufzunehmen. Wenn du dich dazu entscheidest, dass eine GmbH am besten zu deinem Unternehmen passt, kannst du sie mit RAKETENSTART super einfach, schnell und digital gründen.
Was ist eine GmbH?
Die GmbH (oder auch Gesellschaft mit beschränkter Haftung) ist eine der beliebtesten Unternehmensformen in Deutschland. Sie ist vor allem für junge Unternehmen und Startups optimal geeignet, um langfristig erfolgreich zu wachsen. Der Weg zu deiner eigenen GmbH ist zwar aufwendiger als einer GbR, für die du nur dein Gewerbe anmelden musst, aber viel einfacher, als du vielleicht denkst.
Vorab solltest du dich aber auch über die Kosten und das notwendige Stammkapital informieren. Bist du gut vorbereitet und hältst alle rechtlichen Vorschriften ein, dann steht der erfolgreichen Gründung deiner GmbH nichts mehr im Wege.
Damit du gut auf deine Gründung vorbereitet bist, erfährst du jetzt, welche Aspekte bei der Gründung einer GmbH beachtet werden sollten – egal, ob du allein oder im Team startest.
Für wen ist die GmbH geeignet?
Die GmbH ist für eine Vielzahl von Unternehmern und Geschäftsmodellen geeignet. Insbesondere folgende Gruppen profitieren von der GmbH:
1. Einzelunternehmer und Gründerteams
Ob allein oder im Team – die GmbH bietet sowohl Einzelgründern als auch Teams eine geeignete Struktur. Einzelgründer können als Ein-Personen-GmbH alle Entscheidungen selbst treffen, während Teams bei der GmbH von den klaren Gesellschaftsverhältnissen und Haftungsregelungen profitieren.
2. Unternehmer, die ihr persönliches Vermögen schützen wollen
Die GmbH ist ideal für alle, die ihr persönliches Vermögen vor eventuellen Haftungsrisiken des Geschäftsmodells schützen wollen. Bei der GmbH ist deine Haftung auf das Stammkapital beschränkt, wodurch das private Vermögen der Gesellschafter im Insolvenzfall unangetastet bleibt.
3. Startups und Wachstumsunternehmen
Gründer, die ein Startup oder ein wachstumsorientiertes Unternehmen aufbauen, schätzen die GmbH wegen ihrer Professionalität und ihrer Möglichkeit, egal zu welcher Unternehmensphase flexibel Investoren integrieren zu können. Die klare Gesellschafterstruktur und das hohe Vertrauen, das der GmbH entgegengebracht wird, machen es nicht nur einfacher, Finanzierung zu erhalten, sondern auch, die Gesellschafterstruktur zu managen.
4. Unternehmen mit externem Kapitalbedarf
Auch Unternehmer, die auf der Suche nach externen Geldgebern oder Krediten sind, finden in der GmbH eine geeignete Rechtsform. Banken und Investoren sehen in der GmbH durch das Stammkapital und die Haftungsbeschränkung oft einen verlässlichen Partner, was dir die Kapitalbeschaffung erleichtert.
5. Unternehmen, die professionell und seriös auftreten möchten
Die GmbH genießt im Vergleich zu Personengesellschaften wie der GbR oder dem Einzelunternehmen ein hohes Ansehen. Für Unternehmer, die professionell auftreten möchten – etwa bei Geschäftsabschlüssen oder Kundenverhandlungen – vermittelt die GmbH ein professionelles, verlässliches Image.
6. Internationale Gründer
Auch für ausländische Unternehmer, die in Deutschland Fuß fassen möchten, ist die GmbH eine gute Wahl. Sie können ihre Geschäftstätigkeit in Deutschland ohne dauerhaften Wohnsitz aufnehmen, müssen jedoch eine inländische Geschäftsadresse haben.
7. Unternehmer, die flexible Gesellschafterstrukturen benötigen
Unternehmen, die mit wechselnden Gesellschaftern oder Investoren rechnen, können die GmbH wegen ihrer flexiblen Struktur leicht anpassen. Es ist einfach, neue Gesellschafter aufzunehmen oder Anteile zu übertragen, was insbesondere für Beteiligungsmodelle attraktiv ist.
Die GmbH eignet sich somit für eine breite Palette von Unternehmern, die eine sichere, flexible und professionelle Grundlage für ihr Geschäft suchen.
Voraussetzungen für die Gründung deiner GmbH
Die Voraussetzungen für die Gründung einer GmbH sind recht überschaubar. Zunächst benötigst du ein Stammkapital von mindestens 25.000 Euro. Bei der Gründung kannst du davon aber auch erstmal nur die Hälfte, also mindestens 12.500 Euro, sofort einzahlen. Bis zur vollständigen Einzahlung des Stammkapitals haftest du persönlich für den noch nicht eingezahlten Betrag.
Neben der Möglichkeit, die Bareinlage zu leisten, kannst du auch sogenannte Sacheinlagen in die GmbH einbringen. Dies können wertvolle Gegenstände wie Immobilien, Fahrzeuge oder Maschinen sein, die einen messbaren wirtschaftlichen Wert haben. Wichtig ist, dass Sacheinlagen immer vollständig eingebracht werden müssen – eine nur teilweise Einbringung, wie es bei der Bareinlage möglich ist, ist hier nicht erlaubt. Der Wert deiner Sacheinlage muss außerdem von einem Sachverständigen bewertet und genau dokumentiert werden.
Zusätzlich gibt es für dich als Gründer noch weitere wesentliche Voraussetzungen:
EXKURS: Gründen als Minderjährige(r)
Zuerst brauchen deine Eltern dein Einverständnis; danach beantragst du die Genehmigung beim Familiengericht. Mit dieser Erlaubnis erhältst du die rechtliche Grundlage, um geschäftlich aktiv zu werden.
Ablauf zur Genehmigung: Ein formloses Schreiben deiner Eltern ist meist ausreichend. Falls du noch schulpflichtig bist, braucht das Gericht außerdem eine Bestätigung deiner Schule, dass dein Unternehmen die Schulpflicht nicht beeinträchtigt. Ein Businessplan kann das Gericht zusätzlich von deiner Eignung überzeugen.
Wie sieht das aber mit deinem persönlichen Wohnsitz aus?
Der Geschäftsführer einer GmbH muss nicht zwingend in Deutschland wohnen. Er sollte aber in der Lage sein, die Geschäfte vor Ort zu führen. Deshalb ist es empfehlenswert, aber nicht zwingend, dass mindestens eine Person, die als Geschäftsführer tätig ist, in Deutschland ansässig ist, um die Kommunikation mit den Behörden zu erleichtern. Auch die Gesellschafter einer GmbH müssen nicht zwingend ihren Wohnsitz in Deutschland haben.
Vorteile einer GmbH
Einer der bedeutendsten Vorteile der GmbH ist die beschränkte Haftung der Gesellschafter. Das bedeutet, dass die Gesellschafter nur bis zur Höhe ihrer Einlage haften und ihr Privatvermögen im Insolvenzfall geschützt ist. Bei einem wirtschaftlichen Misserfolg oder einer Insolvenz der GmbH haftest du als Gesellschafter dann also nicht mit deinem persönlichen Vermögen, sondern nur mit dem in die GmbH eingebrachten Kapital. Das stellt einen erheblichen Schutz für dich als Gründer dar und minimiert das Risiko persönlicher Verluste. Für viele Unternehmer ist diese Eigenschaft ein entscheidender Grund, eine GmbH zu gründen, da sie ihre persönlichen Finanzen von den Geschäftsrisiken trennen können.
Die GmbH gilt als besonders seriöse Rechtsform und genießt ein hohes Ansehen im Geschäftsverkehr, vor allem im Vergleich zu Personengesellschaften wie der GbR oder dem Einzelunternehmen. Neben der Aktiengesellschaft (AG) wird die GmbH als die seriöseste Unternehmensform betrachtet, was auf ihre klaren Strukturen und die Einlagepflicht zurückzuführen ist. Eine GmbH vermittelt deinen Vertragspartnern und Kunden ein besonderes Vertrauen, da sie auf einem Mindeststammkapital von 25.000 Euro basiert. Das hohe Stammkapital dient als Sicherheit und untermauert das Commitment der Gesellschafter. Deshalb sehen deine Vertragspartner eine GmbH als verlässlichen Geschäftspartner an, was dir den Abschluss von Verträgen und die Aufnahme von Geschäftsbeziehungen erleichtert.
Ein weiterer Vorteil der Gründung einer GmbH ist die Möglichkeit, bei der Gründung auch erstmal nur die Hälfte des Stammkapitals von 25.000 Euro einzuzahlen. Es reicht also aus, wenn du als Gründer bei der Eintragung ins Handelsregister eine Bareinlage von 12.500 Euro erbringst. Die Restzahlung kann dann zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen, wobei du als Gesellschafter für den noch nicht eingezahlten Teil weiterhin haftest. Diese Flexibilität ermöglicht es dir, eine GmbH zu gründen, auch wenn du noch nicht sofort das volle Stammkapital zur Verfügung hast und bietet dir somit einen finanziellen Spielraum, der besonders in der Anfangsphase eines Unternehmens wertvoll sein kann.
Die steuerliche Belastung ist ein wichtiger Faktor bei der Wahl der Rechtsform eines Unternehmens. Als Kapitalgesellschaft unterliegt die GmbH der Körperschaftssteuer, die in Deutschland pauschal 15% beträgt. Das ist besonders für Unternehmen mit einem hohem Gewinn attraktiv, da die Einkommenssteuer für Einzelunternehmer oder Personengesellschaften in Spitzensteuersätzen bis zu 45% betragen kann. Auch wenn die GmbH zusätzlich zur Körperschaftssteuer noch die Gewerbesteuer abführen muss, kann die Gesamtsteuerlast bei hohen Gewinnen immer noch deutlich niedriger ausfallen, als bei Einzelunternehmen oder einer GbR, bei denen du Einkommenssteuer zahlst. Durch eine geschickte Steuerplanung und Gewinnthesaurierung lassen sich zusätzlich noch weitere Vorteile realisieren, wodurch die GmbH in vielen Fällen steuerlich effizienter ist als andere Unternehmensformen.
Die Gründung einer GmbH bietet dir die Möglichkeit, das erforderliche Stammkapital nicht nur in bar zu erbringen, sondern auch durch sogenannte Sacheinlagen. Das bedeutet, dass du als Gründer statt einer Bareinlage beispielsweise Maschinen, Fahrzeuge, Immobilien oder geistiges Eigentum in das Unternehmen einbringen kannst, die dann als Teil des Stammkapitals anerkannt werden. Diese Flexibilität bei der Kapitalerbringung erleichtert dir die GmbH-Gründung, da du nichtgezwungen bist, sofort einen großen Geldbetrag bereitzustellen, sondern bestehende Vermögenswerte zur Kapitalbildung nutzen kannst. Bei einer UG kannst du dagegen keine Sacheinlagen einbringen.
Die GmbH bietet dir außerdem große Flexibilität bei der Strukturierung der Gesellschafter. Sie kann sowohl von einer einzelnen Person als Ein-Mann-GmbH, als auch von mehreren Gesellschaftern gemeinsam gegründet werden. Diese Struktur macht die GmbH sowohl für Sologründer als auch für Teams attraktiv. Darüber hinaus können später neue Gesellschafter relativ einfach in die GmbH aufgenommen werden, indem Anteile übertragen oder neu geschaffen werden. Das ist besonders interessant für Unternehmen, die im Verlauf des Unternehmensaufbaus weitere Investoren oder Geschäftspartner beteiligen möchten, da die Anteile klar definiert und übertragen werden können. Dadurch wird die GmbH zu einer beliebten Wahl für Beteiligungsmodelle und ermöglicht es dem Unternehmen, flexibel auf Wachstum und Änderungen in der Gesellschafterstruktur zu reagieren. Solltest du also später überlegen, Investoren in dein Unternehmen mit aufzunehmen, dann ist die GmbH dafür eine gute Wahl.
Ein weiterer Vorteil der GmbH besteht darin, dass auch ausländische Unternehmer eine GmbH in Deutschland gründen können. Diese Offenheit für internationale Gründer macht die GmbH besonders attraktiv für Unternehmen, die global agieren möchten oder ausländische Geschäftsmodelle in Deutschland etablieren wollen. Da Deutschland als Wirtschaftsstandort eine stabile, zuverlässige rechtliche und steuerliche Umgebung bietet, ist die Gründung einer GmbH für viele internationale Unternehmen spannend.
Durch die Seriosität und das hohe Ansehen der GmbH ist es in der Regel einfacher, Kapital von Banken oder Investoren zu beschaffen. Da die GmbH bereits bei ihrer Gründung ein Mindeststammkapital aufweisen muss, signalisiert sie eine gewisse finanzielle Stabilität und ein größeres Commitment der Gesellschafter. Das schafft Vertrauen bei Kreditgebern sowie Investoren und erleichtert die Finanzierung des Unternehmens, insbesondere wenn es um die Aufnahme von Fremdkapital oder Beteiligungen geht. Die formelle Struktur der GmbH und die klare Haftungsregelung machen sie zu einer bevorzugten Wahl für Investoren, die Beteiligungen erwerben oder Kredite gewähren möchten.
GmbH gründen in 8 einfachen Schritten
1. Grundlegende Fragen klären
Bevor du deine GmbH gründest, solltest du die wichtigsten Fragen klären:
Die Entscheidung, ob du die GmbH als Einzelperson oder mit mehreren Gesellschaftern gründest, hat weitreichende Auswirkungen auf die Unternehmensführung.
Das Stammkapital einer GmbH beträgt mindestens 25.000 Euro. Allerdings hast du bei der GmbH im Gegensatz zur UG die Möglichkeit, bei der Gründung zunächst auch erstmal nur die Hälfte, also 12.500 Euro, einzuzahlen. Du kannst natürlich aber auch mehr einzahlen. Die Entscheidung, wie viel Kapital du zu Beginn einzahlst, hängt von deinen finanziellen Möglichkeiten und den Anforderungen deines Geschäftsmodells ab. In der Regel wird aber der Mindestbetrag eingezahlt und dann nur im Rahmen von Kapitalerhöhungen, weil zum Beispiel Investoren mit dazukommen, mehr eingebracht.
Die Wahl des Geschäftsführers ist entscheidend, da dieser die Verantwortung für die laufenden Geschäfte und die rechtliche Vertretung der GmbH trägt.
Wenn du mit anderen gemeinsam gründest, musst du zuerst die Verteilung der Anteile an der GmbH festlegen. Je nachdem, wie die Anteile verteilt wurden, beeinflusst das die Stimmrechte und die Gewinnverteilung. Es ist wichtig, diese Punkte im Gesellschaftsvertrag genau zu regeln. Überlege, welche Kriterien für die Aufteilung zwischen den Gesellschaftern relevant sind – beispielsweise die Höhe der Kapitaleinlage, eingebrachte Leistungen oder die Funktion im Unternehmen.
Hast du geprüft, ob es sich für dich lohnt, in einer Holding-Struktur zu gründen? Eine Holding kann dir steuerliche Vorteile bieten und ermöglicht es dir, mehrere Unternehmen unter einem Dach zu verwalten. Wenn du planst, in Zukunft weitere Geschäftsfelder zu erschließen oder Beteiligungen an anderen Unternehmen einzugehen, kann die Gründung einer Holding, die dann die Anteile an deinem operativen Unternehmen verwaltet, sinnvoll sein.
2. Den richtigen Firmennamen finden
Kommen wir als nächstes zum Firmennamen.
Der Firmenname ist das Aushängeschild deines Unternehmens und sollte daher sorgfältig gewählt werden. Dabei gibt es einige Dinge zu beachten:
Dein Firmenname muss sich von bereits bestehenden Unternehmen unterscheiden, um Verwechslungen zwischen Firmen zu vermeiden. Der Name deiner GmbH muss Unterscheidungskraft besitzen und darf keine irreführenden Angaben enthalten. Ein Unternehmen namens „Der Raketenstart GmbH“ neben einem weiteren Unternehmen namens „Raketenstart GmbH“ könnte z.B. zu Komplikationen und ggf. einer Ablehnung durch die IHK oder das Handelsregister führen.
Prüfe also am besten, ob der Wunschname bereits im Handelsregister eingetragen ist oder frage bei der zuständigen IHK nach, ob es etwas gibt, was gegen deinen Namen spricht. Außerdem kann eine Recherche im Unternehmensregister oder beim Deutschen Patent- und Markenamt (DPMA) hilfreich sein, wenn du später den Namen mal als Marke registrieren möchtest.
Der Name darf keine falschen Vorstellungen über den Unternehmenszweck oder die Größe vermitteln. Verwende also keine Bezeichnungen, die Kunden oder Geschäftspartner in die Irre führen könnten. Wenn du beispielsweise "International Trading GmbH" heißt, solltest du tatsächlich im internationalen Handel tätig sein.
Denke daran, den gesetzlich vorgeschriebenen Rechtsformzusatz GmbH immer in deinen Firmennamen aufzunehmen. Das ist zwingend erforderlich, um die Haftungsbeschränkung nach außen kenntlich zu machen.
Bedenke, dass das für jedes Geschäft gilt, das dein Unternehmen führt.
Prüfe, ob dein gewünschter Firmenname noch als Domain verfügbar ist und ob Markenrechte von Dritten gegebenenfalls durch die Nutzung verletzt werden. Eine einheitliche Unternehmens- und Domainbezeichnung erleichtert das Marketing und den Wiedererkennungswert.
Du solltest überlegen, deinen Firmennamen vorab von der Industrie- und Handelskammer (IHK) prüfen zu lassen. Die IHK gibt dir eine unverbindliche Auskunft darüber, ob der Name eintragungsfähig ist und keine Bedenken bestehen, weil der Name noch als Firmenname verfügbar ist.
3. Umfangreicher Gesellschaftsvertrag oder Musterprotokoll
Kommen wir zum Gesellschaftsvertrag. Damit du Regelungen für dein Unternehmen treffen kannst, hast du an dieser Stelle die Wahl, ob du mit dem sogenannten Musterprotokoll oder einem umfangreichen Gesellschaftsvertrag gründen möchtest.
Musterprotokoll
Das Musterprotokoll enthält nur die wichtigsten gesetzlichen Vorgaben und ist damit sehr kurz und einfach gehalten.
Es ist damit eine stark vereinfachte Form des Gesellschaftsvertrags und eignet sich für nur für einfache Gründungskonstellationen, zum Beispiel Sologründer oder Holdings. Es ist gesetzlich vorgegeben und kann deshalb nicht angepasst werden. Es ist rechtlich zulässig für:
Der Vorteil des Musterprotokolls liegt in den geringeren Notarkosten sowie einem schnellen Prozess. Allerdings bietet es dir keine Flexibilität für individuelle Regelungen und ist daher für die meisten Unternehmensstrukturen nicht geeignet, weil du damit keine Risiken regelst.
Eine GmbH-Gründung mit dem Musterprotokoll ist deshalb eher für Solo-Gründer oder reine vermögensverwaltende Holdings geeignet. Es stellt eine schnelle und kostengünstige Möglichkeit dar, weil bei Einzelgründern weniger Risiko für Gesellschafter-Streitigkeiten oder ähnliches besteht.
Ein umfangreicher Gesellschaftsvertrag wird stärker auf dich und deine Bedürfnisse zugeschnitten und enthält umfangreiche Regelungen für verschiedene Szenarien in der Zukunft. Er ergibt vor allem dann für dich Sinn, wenn du z.B. Mitgründer hast und dafür wichtige Strukturen und Szenarien geregelt werden müssen oder Investoren im Verlaufe des Unternehmens mit an Bord geholt werden sollen. Daher ist eine Gründung mit einem umfangreichen Gesellschaftsvertrag vor allem für Startups die richtige Option. Durch umfangreiche Regelungen z.B. zu was passiert, wenn einer der Gründer das Team mal verlässt, könnt ihr euch in der Zukunft einiges an Streit und Komplikationen ersparen.
Für beide Konstellationen bietet dir RAKETENSTART das richtige Gründungspaket sowohl für einen umfangreichen Gesellschaftsvertrag als auch für eine schnelle, formlose Gründung mit dem Musterprotokoll.
4. Notarielle Beurkundung
Um jetzt im nächsten Schritt deine GmbH offiziell zu gründen, muss jetzt der Gesellschaftsvertrag notariell beurkundet und die GmbH ins Handelsregister eingetragen werden. Damit die Beurkundung besonders schnell und einfachgeht, kannst du mit den Gründungspaketen von RAKETENSTART digital gründen.
Variante 1: Du hast einen e-ID-fähigen Personalausweis
Dann kannst du deinen Gesellschaftsvertrag per Videocall mit unseren Partnernotaren beurkunden. Damit eine Videobeurkundung möglich ist, brauchst du außerdem ein Handy und einen Laptop mit Videokamera. Darüber hinaus benötigst du aber auch noch einen e-ID-fähiges Ausweisdokument (z.B. deinen Personalausweis). Hast du keinen deutschen Personalausweis, brauchst du ein vergleichbares Dokument aus einem anderen EU-Staat, einen elektronischen Aufenthaltstitel oder bei Drittstaatlern ein anderes Dokument, das für das Auslesen der e-ID-Daten genutzt werden kann. Wichtig ist, dass du dazu ebenfalls den dazugehörigen PIN hast.
Verfügst du über einen gültigen Personalausweis aus Deutschland, der ab dem 02.08.2021 ausgestellt wurde, ist für die Beurkundung dein Personalausweis inklusive freigeschalteter Online-Ausweisfunktion (eID) allein ausreichend.
Deine Ausweis-PIN bekommst du im Rahmen der Ausstellung deines Personalausweises. Solltest du ihn vergessen oder verloren haben, kannst du im Bürgeramt in deiner Nähe eine neue Ausweis-PIN setzen lassen. Bitte nimm zu diesem Termin deinen Personalausweis mit.
Sollte dein Personalausweis vor dem 02.08.2021 ausgestellt worden sein, brauchst du für die digitale Beurkundung zusätzlich deinen gültigen Reisepass.
Variante 2: Du hast keinen e-ID-fähigen Personalausweis
Kein Problem! Auch dann kannst du mit RAKETENSTART gründen und unsere Gründungspakete nutzen. Für die Beurkundung musst du stattdessen dann in Person bei unserem Partnernotar vorbeikommen. Der Rest des Prozesses ist gleich.
Nach der notariellen Beurkundung musst du ein Geschäftskonto eröffnen, um das Stammkapital einzuzahlen. Erst danach kann deine Gründung beim Handelsregister angemeldet werden. Achtung: Das Konto kannst du erst nach der Beurkundung eröffnen!
Geschäftskonto eröffnen
Wähle dafür eine Bank, die zu deinen Bedürfnissen passt. Viele Banken bieten spezielle Kontomodelle für Gründer an. Bei der Kontoeröffnung benötigst du:
Mit RAKETENSTART kannst du, unter Hinzuziehung unserer Partnerbanken dein Geschäftskonto innerhalb von 24 Stunden eröffnen. Wir haben dazu unsere Partner in den Gründungsprozess integriert, damit du ganz einfach damit weitermachen kannst.
Nach der Eröffnung deines Kontos musst du das Stammkapital auf das neu eröffnete Geschäftskonto überweisen. Bei der UG muss das Stammkapital in bar eingezahlt werden, Sacheinlagen sind für die UG nicht zulässig. Achte darauf, dass du den vollständigen Betrag überweist. Sobald das Stammkapital überwiesen wurde, lädst du einfach in deinem Dashboard bei uns für den Notar den Nachweis hoch. Der Notar kümmert sich dann um die Eintragung ins Handelsregister.
6. Eintragung ins Handelsregister
Erst mit der Eintragung der GmbH ins Handelsregister ist deine Gründung offiziell abgeschlossen und du kannst mit deinem Unternehmen offiziell auftreten! Bis dahin befindet sich die GmbH "in Gründung" (i.G.), und alle Gesellschafter haften noch persönlich.
Beachte dabei: Deine GmbH ist erst mit Eintragung im Handelsregister offiziell gegründet! Das bedeutet, dass du erst ab diesem Zeitpunkt ausschließlich mit dem Gesellschaftsvermögen und nicht mehr mit deinem Privatvermögen haftest.
Der Notar übermittelt mit der Handelsregisteranmeldung die erforderlichen Dokumente an das zuständige Amtsgericht:
Die Bearbeitungszeit für die Eintragung ins Handelsregister variiert je nach Gericht und beträgt in der Regel zwischen ein und vier Wochen. Während dieser Zeit solltest du geduldig sein und keine verbindlichen Geschäfte im Namen der GmbH tätigen, da die Haftungsbeschränkung erst mit der Eintragung wirksam wird. Solltest du eine Express-Eintragung brauchen, dann kannst du das bei deinem Gründungspaket dazubuchen.
Nach der Eintragung wird alles im elektronischen Handelsregister veröffentlicht. Du erhältst dann vom Notar einen Handelsregisterauszug, der deine GmbH offiziell bestätigt. Der notarielle Prozess deiner Gründung ist dann damit abgeschlossen.
Nach der Eintragung ins Handelsregister solltest du genau prüfen, dass die Rechnung, die du vom Handelsregister bekommst, auch echt ist. Leider schicken einige Betrüger in den letzten Jahren gefälschte Rechnungen von angeblichen Registern an neu gegründete Firmen, die täuschend echt aussehen. Achte deshalb auf Warnsignale wie überhöhte Beträge, Rechtschreibfehler, unbekannte Zahlungsempfänger und ausländische IBANs – diese deuten auf betrügerische Rechnungen hin.
7. Weitere Anmeldungen
Handelsregistereintragung abgeschlossen? Super! Als nächstes stehen aber noch einige Behördengänge an, um deinen Gründungsprozess abzuschließen.
Gewerbeanmeldung
Erster Schritt ist die Anmeldung deines Gewerbes beim Gewerbeamt. Wenn mit RAKETENSTART gründest, kannst du das über dein Dashboard direkt anstoßen. Bei vielen Gewerbeämtern kannst du das inzwischen auch alles online erledigen.
Dafür benötigst du folgende Dinge:
Die Gebühren für die Gewerbeanmeldung variieren je nach Gemeinde und liegen meist zwischen 20 und 60 Euro.
Steuer-ID beantragen
Wichtig ist außerdem als nächstes auch die Anmeldung deines Unternehmens beim Finanzamt. Hier kannst du online über das ELSTER-Portal deine Steuernummer beantragen. Dazu füllst du den Fragebogen zur steuerlichen Erfassung aus und übermittelst ihn an das Finanzamt. Er dient als Grundlage für die Registrierung deiner selbständigen Tätigkeit beim Finanzamt.
Fülle den Fragebogen zur steuerlichen Erfassung aus, den du vom Finanzamt erhältst oder online herunterladen kannst. Darin gibst du unter anderem an:
Es ist wichtig, den Fragebogen sorgfältig auszufüllen, um spätere Korrekturen und Rückfragen zu vermeiden.
Damit du weißt, ob sich zum Beispiel die Kleinunternehmerregelung für dich lohnt und wie du den Fragebogen ausfüllen musst, kannst du unsere Erklärvideos in der Academy nutzen. Solltest du darüber hinaus bei diesem Thema Hilfe benötigen, kannst du dich auch zuerst mit einem Steuerberater auf RAKETENSTART dazu besprechen und dir ein Infogespräch buchen.
Betriebsnummer beantragen
Du möchtest direkt Mitarbeiter einstellen? Dann führt dich der nächste Punkt auf der To-Do-Liste zur Anmeldung bei der Bundesagentur für Arbeit. Hier musst du deine Betriebsnummer beantragen. Diese Nummer ist besonders wichtig für die Meldung deiner Mitarbeiter zur Sozialversicherung. Das kannst du entweder selbst tun (z.B. online) oder einen Steuerberater über RAKETENSTART damit beauftragen.
Nach deiner Gründung unterliegst du als GmbH bestimmten steuerlichen Pflichten, die du beachten musst.
Die GmbH unterliegt der Körperschaftssteuer mit einem einheitlichen Steuersatz von 15 % auf das zu versteuernde Einkommen. Zusätzlich fällt der Solidaritätszuschlag von 5,5 % auf die Körperschaftssteuer an.
Die Gewerbesteuer wird von der Gemeinde erhoben, in der deine GmbH ihren Sitz hat. Der Steuersatz richtet sich nach dem Hebesatz der jeweiligen Gemeinde und liegt in der Regel zwischen 7 % und 17 %. Die Gewerbesteuer ist betrieblich abzugsfähig, was deine steuerliche Belastung reduzieren kann.
Die GmbH ist grundsätzlich umsatzsteuerpflichtig. Der Regelsteuersatz beträgt 19 %, in einigen Fällen gilt der ermäßigte Steuersatz von 7 %. Du musst regelmäßig Umsatzsteuervoranmeldungen abgeben und die Umsatzsteuer an das Finanzamt abführen. Die Kleinunternehmerregelung kann von Kapitalgesellschaften wie der GmbH nicht in Anspruch genommen werden.
Wenn du Mitarbeiter beschäftigst, bist du verpflichtet, die Lohnsteuer einzubehalten und an das Finanzamt abzuführen. Dazu gehören auch die Abgaben für Sozialversicherungen.
Als GmbH bist du zur doppelten Buchführung und zur Erstellung eines Jahresabschlusses verpflichtet, der aus Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung besteht. Der Jahresabschluss muss im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht werden.
Die GmbH als Holdingstruktur
Manche Gründer nutzen die GmbH auch als Holding. Eine Holding-Struktur bietet dir einige steuerliche Vorteile und ermöglicht es dir, mehrere Unternehmen unter einer Dachgesellschaft zu verwalten. Die operative Gesellschaft kann ebenfalls eine GmbH sein, was besonders für Start-ups und Unternehmer mit mehreren Projekten sinnvoll ist.
Fazit: Warum die GmbH eine gute Wahl für deine Unternehmensgründung ist
Die GmbH bietet dir nicht nur rechtliche Sicherheit durch die beschränkte Haftung, sondern auch steuerliche Vorteile und Flexibilität bei der Geschäftsführung und Kapitalbeschaffung. Die Gründung einer GmbH in Deutschland kannst du mit unseren Gründungspaketen einfach und schnell durchführen. Wenn du langfristig ein seriöses und stabiles Unternehmen aufbauen möchtest, dann ist die GmbH in vielen Fällen die richtige Wahl für dich.
Du möchtest noch mehr über die Holdingstruktur erfahren? Mehr Informationen findest du in unserem Artikel zur Holdingstruktur hier.
Du hast dich für die GmbH entschieden und möchtest direkt loslegen? Dann starte jetzt mit RAKETENSTART deinen Gründungsprozess!