Gharbaoi Elimba Raketenstart Blog

Dass Schokolade glücklich machen soll, ist allgemein bekannt. Aber dass Kakao in seiner natürlich zubereiteten Form sogar spürbare Glücksgefühle erzeugt, durfte Elias El Gharbaoui auf seiner Reise durch Südamerika erleben. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland beschloss er, gemeinsam mit seiner Mutter Elimba zu gründen. Mit seinem würzig-gesunden Kakaogetränk und der speziellen Zubereitungsart vereint er die Sinnlichkeit des Getränkes mit den Wurzeln der Kakaopflanze in Südamerika. Wie genau Elias Kakao für sich entdeckte, was er für spannende Erfahrungen gemacht hat und wie das Gründerleben wirklich ist, verrät er im RAKETENSTART-Podcast Interview.

Hinweis: Das Interview ist eine schriftlich gefasste Form der RAKETENSTART-Podcastfolge mit Elias. Es handelt sich nicht um 1-zu-1-Zitate.

Schön, dass du hier bist, Elias. Wie bist du denn auf deiner Reise durch Südamerika darauf gekommen, ein Kakao-Food Startup zu gründen? 

Auf Kakao bin ich durch eine Kakaozeremonie gestoßen. In Peru habe ich jemanden getroffen, der mir im Gespräch von der Zeremonie erzählte und dass es dort Kakao gäbe, der angeblich glücklich macht. Dass Schokolade glücklich machen soll, sagt man ja immer so. Der Zeremonie stand ich aber trotzdem erstmal skeptisch gegenüber, gerade durch das viele Singen und Tanzen. Geändert hat sich das, als eine Dame mit dem Kakao hereinkam und jeder einen großen Becher bekam. Vom Geschmack her war er komplett anders, als ich es gewohnt war. Er löste jedoch in mir etwas aus, so dass ich nach einigen Minuten richtig aus mir herauskam und mitsang. Dieses Erlebnis war für mich der Startschuss, mich tiefergehend mit dem Thema auseinanderzusetzen.

Dann hast du beschlossen, das „flüssige Glück“ nach Deutschland zu bringen?

Genau. Meine Mutter kam mich damals in Peru besuchen, wo ich acht Monate gelebt und ein Hostel mit einer damaligen Freundin gegründet habe. Zu dem Zeitpunkt habe ich bereits täglich den Kakao getrunken. Meine Mutter hat irgendwann den Kakao probiert und war sofort begeistert. Bei ihrer Abreise hat sie sich sogar extra Gepäck dazu buchen lassen, um 25 kg Rohkakaomasse aus Peru mitzunehmen. Nach dem weiteren Austausch von Erfahrungen und Rezepturen, haben wir nach meiner Rückkehr zusammen Elimba gegründet. 

In der Gründerszene gibt es ja viele verschiedene Zusammensetzungen, was die Kompetenzen eines Teams angeht. Aber mit seiner Mutter zu Gründen, ist selbst dort etwas Außergewöhnliches. Wie gestaltet sich denn in solch einer Konstellation die Zusammenarbeit? 

Mit seiner Mutter zu Gründen ist schon ganz besonders. Für mich war es aber auch nach meinem Auszug von Zuhause eine schöne Möglichkeit, unsere Verbindung, die von Anfang an sehr stark war, noch mehr zu festigen. Durch das Arbeitsumfeld wird es eine ganz andere Art der Bindung. Durch die Lebenserfahrung meiner Mutter und ihre Kompetenzen ergänzen wir uns und harmonieren gut in der Zusammenarbeit. Klar gibt es auch Auseinandersetzungen, die aufgrund der persönlichen Ebene etwas stärker ausfallen und natürlich die Beziehung auch belasten können. Es ist aber gleichzeitig eine Chance, als Geschäftspartner und Menschen zu wachsen.

Konntest du dich denn von Anfang an auf Elimba konzentrieren oder hast du nebenbei noch studiert? 

Kurz nach meiner Südamerikareise habe ich mein Studium an der Alanus Hochschule angefangen. Durch den Studienaufbau nach dem Konzept der Waldorfschule, mit beispielsweise klassischen Elementen wie Eurythmie war das Studium zwar abwechslungsreich, ich habe dann allerdings festgestellt, dass ich mich nur auf eine Sache voll konzentrieren möchte. Ich habe mich für Elimba entschieden und pausiere derzeit im Studium. 

Was ist denn das Besondere an Elimba-Kakao und wie wird er zubereitet? 

In Europa und im Westen generell wird der Kakao seit Jahrhunderten so zubereitet, dass ein Großteil der Inhaltsstoffe verloren geht. Dabei ist die ungeröstete Kakaobohne als solche unglaublich gesund. Bei richtiger Dosierung und Zubereitung entfaltet sie eine angenehme Wirkung, die ähnlich wie Kaffee sehr belebt und aufweckend wirkt. Zusätzlich wird die Glückshormonproduktion angeregt und man fühlt sich wohl und ausgeglichen. Bei der Zubereitung wollten wir den zeremoniellen Charakter aufgreifen. Dazu haben wir uns dazu entschieden, eine Criollo-Kugel zu entwickeln, die man auflösen kann.

Die Zubereitung wird bei Elimba bereits zum Erlebnis: Beim Auspacken werden alle Sinne angesprochen, es knistert, riecht, fühlt sich gut an und ist eine sinnliche Erfahrung. Bei der Zubereitung sollte man darauf achten, keine Kuhmilch, sondern pflanzliche Milch wie Hafer- oder Mandelmilch zu benutzen. Diese enthält Enzyme, die den Kakao an seiner vollen Entfaltung hindern. Für das besondere Erlebnis kann der Kakao mit einem Milchaufschäumer aufgeschäumt werden. Elimba kann man heiß oder kalt genießen. Bei der kalten Zubereitung muss man nur darauf achten, dass der Kakao zwar heiß zubereitet werden muss, dann kann man ihn auskühlen lassen, eine Zubereitung mit kalten Zutaten empfiehlt sich eher nicht. 

Du warst ja im November auch bei „Die Höhle der Löwen“. Wie kommt man als Gründer denn dazu, in einer Fernsehproduktion zu pitchen? Magst du erzählen, wie das ablief und vor allem wie es für dich persönlich war, mit so einer großen Produktion zusammenzuarbeiten? 

Die Teilnahme an DHDL war gar nicht geplant. Wir wurden von der DHDL-Produktionsfirma angefragt, ob generell Interesse an einer Zusammenarbeit bestünde. Dann nimmt man ein Video auf, in dem man Fragen zu sich und seinem Startup beantworten muss. Es war das erste Mal, dass ich vor der Kamera stand und eine der Fragen mussten wir bestimmt zehn Mal aufnehmen, weil ich so nervös war. 

Würdest du Fernsehen als Marketingkanal empfehlen? Oder reichen in deinen Augen Kanäle wie Instagram und Co.? 

Ich glaube immer noch, dass Fernsehen eine unglaublich große Rolle im Marketing spielt. Selbst bei wenig tiefgehenden Marketingaktionen wird durch das Fernsehen eine Reichweite erzeugt, die einen von einem Tag auf den anderen viral pushen kann. Ich persönlich würde die Teilnahme an einer Fernsehproduktion weiterempfehlen, wenn es passt. Die Produktion an sich lief erstaunlich fair und echt. Ich hatte zumindest die Sorge, dass die Produktion fürs Fernsehen völlig an der Realität vorbei ist und mehr Show als Realität. Ich fand die Zusammenarbeit aber sehr schön mit VOX und Sony als Produktionsfirma. Alle waren sehr hilfsbereit und freundlich. Insgesamt eine sehr gute Erfahrung. 

Als Gründer hat man ja ein breites Netzwerk. War das bei dir immer schon so oder hast du mit dem Gründen deinen Freundeskreis und dein privates Umfeld – bewusst oder unbewusst – deiner Situation angepasst?

Ja, tatsächlich. In dem letzten Jahr habe ich unglaublich viele neue Gründer kennengelernt und mein Umfeld hat sich in diese Richtung verändert. Viele Leute haben selber gegründet, einige arbeiten in Startups. Mit dem gemeinsamen Thema, was Inhalt meines Lebens ist, hat man direkt so viele Gemeinsamkeiten und Anhaltspunkte zum Austausch. 

Das sind dann die schönen Seiten beim Gründen. Natürlich gibt es auch nicht so schöne Seiten. Gab es bei euch Dinge, die ihr, wenn ihr sie vorher gewusst hättet, jetzt vollkommen anders machen würdet? 

Schwierige Frage. Es gab verschiedene Momente, wo wir uns selbst gefragt haben, warum wir die Sache so angegangen sind. Viele der Fragen haben sich aber einfach gestellt, weil es unser Produkt als solches noch gar nicht in der Art und Weise gab. Gerade in der Produktion haben wir verschiedene Erfahrungen gemacht und es kam eine Fehlproduktion nach der anderen. Aber genau solche Erfahrungen passieren, wenn eben nicht alles durchweg glatt läuft. 

Wie genau sahen die Fehlproduktionen bei euch aus und wie seid ihr damit umgegangen?

Das Gute war, dass wir immer nur in kleineren Mengen produziert haben. Es war natürlich trotzdem viel Arbeit, zu erklären, wie alles funktioniert oder sogar Videos für Hersteller zu drehen, um dann hinterher festzustellen, dass es nicht so aufgenommen und verstanden wird, wie es von uns gedacht war. Wir hatten beispielsweise eine Produktion, in der wir mit zwei verschieden Sorten gearbeitet haben, die dann vermischt wurden und im Endeffekt hatten wir verschiedene Verpackungen, die keine richtigen Nährwertangaben mehr drauf hatten. Wir konnten sie so nicht nutzen. Glücklicherweise hatten wir bisher keine Produktion, die uns Kopf und Kragen gekostet hat. Im Umgang mit Fehlschlägen war uns das persönliche Dabeisein immer sehr wichtig. Von der rechtlichen Seite her haben wir als Startup nie große Ressourcen zur Finanzierung gehabt, zum Beispiel bei großen Fehltritten die Produktionsfirma zu verklagen. Wir haben immer so agiert, wie wir es in dem Moment für richtig gehalten haben.

Was wären für dich juristische Themen gewesen, die für dich in dem Moment hohe Relevanz gehabt hätten? 

Vor allem die generelle Beratung hat gefehlt. Einfach, dass jemand da ist, der mir in der Situation alle nötigen Fragen beantworten kann: Soll ich klagen? Soll ich lieber warten? Bin ich überhaupt im Recht? Vielleicht sogar eine Plattform, wo man alles Wichtige Nachlesen kann und man bei Fragen, die sich auch andere Gründer stellen, Input bekommt, dass es so und so funktioniert. So, dass am Ende das Problem gar nicht erst passiert, weil man aus den Fehlern und Problemen anderer Gründer lernen oder durch grundsätzliche Vorbildung den Fehler vermeiden konnte. Ich habe so oft schon miterlebt, wie durch rechtliche Probleme wie beispielsweise Abmahnungen der Traum des Gründers geplatzt ist. 

Sind euch bei der Lebensmittelproduktion besondere rechtliche Fragestellungen begegnet? Ihr müsst für euer Produkt aus dem Ausland importieren, richtig? 

Auf jeden Fall, aber wenn man selber aus Südamerika direkt importiert ist es weitaus schwieriger, als in der Situation, in der wir uns befinden. Momentan importieren wir noch über einen Zwischenhändler unseren Kakao. Aus Peru wird er über England importiert, bis er dann schließlich bei uns ankommt. Unser Ziel ist es aber, 2020 einen direkten Handel aufzubauen und selbst zu importieren, was natürlich eine ganze Menge mehr Fragen mit sich ziehen wird. 

Hast du zum Abschluss noch Tipps, die du einem zukünftigen Gründer mit auf den Weg geben möchtest, der vielleicht auch wie du noch mitten im Studium ist und sich die Frage stellt, ob Gründen das Richtige für ihn ist? 

Ich finde es sehr schade, dass wir als junge Menschen so unter Druck stehen und von allen Seiten gesagt bekommen, dass es nur den einen richtigen Weg gibt, der zielführend ist. Für viele Leute ist aber genau dieser klassische Weg von der Schule ins Studium nicht der richtige Weg. In den letzten 1,5 Jahren habe ich gemerkt, wie viel ich aus der Gründung von Elimba und dem Unternehmen mitnehmen konnte, was ich im Studium wahrscheinlich so nie gelernt hätte. Vielleicht hätte auch die Motivation gefehlt, so viel zu geben, wie ich es für Elimba tue.

Mein Tipp wäre, dass man einfach das tun sollte, worauf man wirklich Lust hat, was einem wirklich wichtig ist und das entgegen der Meinung anderer auch zu machen. Studieren kann man auch noch ein Jahr später.

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Hinweis: Das Interview ist eine schriftlich gefasste Form der RAKETENSTART-Podcastfolge mit Elias. Es handelt sich nicht um 1-zu-1-Zitate.

Schön, dass du hier bist, Elias. Wie bist du denn auf deiner Reise durch Südamerika darauf gekommen, ein Kakao-Food Startup zu gründen? 

Auf Kakao bin ich durch eine Kakaozeremonie gestoßen. In Peru habe ich jemanden getroffen, der mir im Gespräch von der Zeremonie erzählte und dass es dort Kakao gäbe, der angeblich glücklich macht. Dass Schokolade glücklich machen soll, sagt man ja immer so. Der Zeremonie stand ich aber trotzdem erstmal skeptisch gegenüber, gerade durch das viele Singen und Tanzen. Geändert hat sich das, als eine Dame mit dem Kakao hereinkam und jeder einen großen Becher bekam. Vom Geschmack her war er komplett anders, als ich es gewohnt war. Er löste jedoch in mir etwas aus, so dass ich nach einigen Minuten richtig aus mir herauskam und mitsang. Dieses Erlebnis war für mich der Startschuss, mich tiefergehend mit dem Thema auseinanderzusetzen.

Dann hast du beschlossen, das „flüssige Glück“ nach Deutschland zu bringen?

Genau. Meine Mutter kam mich damals in Peru besuchen, wo ich acht Monate gelebt und ein Hostel mit einer damaligen Freundin gegründet habe. Zu dem Zeitpunkt habe ich bereits täglich den Kakao getrunken. Meine Mutter hat irgendwann den Kakao probiert und war sofort begeistert. Bei ihrer Abreise hat sie sich sogar extra Gepäck dazu buchen lassen, um 25 kg Rohkakaomasse aus Peru mitzunehmen. Nach dem weiteren Austausch von Erfahrungen und Rezepturen, haben wir nach meiner Rückkehr zusammen Elimba gegründet. 

In der Gründerszene gibt es ja viele verschiedene Zusammensetzungen, was die Kompetenzen eines Teams angeht. Aber mit seiner Mutter zu Gründen, ist selbst dort etwas Außergewöhnliches. Wie gestaltet sich denn in solch einer Konstellation die Zusammenarbeit? 

Mit seiner Mutter zu Gründen ist schon ganz besonders. Für mich war es aber auch nach meinem Auszug von Zuhause eine schöne Möglichkeit, unsere Verbindung, die von Anfang an sehr stark war, noch mehr zu festigen. Durch das Arbeitsumfeld wird es eine ganz andere Art der Bindung. Durch die Lebenserfahrung meiner Mutter und ihre Kompetenzen ergänzen wir uns und harmonieren gut in der Zusammenarbeit. Klar gibt es auch Auseinandersetzungen, die aufgrund der persönlichen Ebene etwas stärker ausfallen und natürlich die Beziehung auch belasten können. Es ist aber gleichzeitig eine Chance, als Geschäftspartner und Menschen zu wachsen.

Konntest du dich denn von Anfang an auf Elimba konzentrieren oder hast du nebenbei noch studiert? 

Kurz nach meiner Südamerikareise habe ich mein Studium an der Alanus Hochschule angefangen. Durch den Studienaufbau nach dem Konzept der Waldorfschule, mit beispielsweise klassischen Elementen wie Eurythmie war das Studium zwar abwechslungsreich, ich habe dann allerdings festgestellt, dass ich mich nur auf eine Sache voll konzentrieren möchte. Ich habe mich für Elimba entschieden und pausiere derzeit im Studium. 

Was ist denn das Besondere an Elimba-Kakao und wie wird er zubereitet? 

In Europa und im Westen generell wird der Kakao seit Jahrhunderten so zubereitet, dass ein Großteil der Inhaltsstoffe verloren geht. Dabei ist die ungeröstete Kakaobohne als solche unglaublich gesund. Bei richtiger Dosierung und Zubereitung entfaltet sie eine angenehme Wirkung, die ähnlich wie Kaffee sehr belebt und aufweckend wirkt. Zusätzlich wird die Glückshormonproduktion angeregt und man fühlt sich wohl und ausgeglichen. Bei der Zubereitung wollten wir den zeremoniellen Charakter aufgreifen. Dazu haben wir uns dazu entschieden, eine Criollo-Kugel zu entwickeln, die man auflösen kann.

Die Zubereitung wird bei Elimba bereits zum Erlebnis: Beim Auspacken werden alle Sinne angesprochen, es knistert, riecht, fühlt sich gut an und ist eine sinnliche Erfahrung. Bei der Zubereitung sollte man darauf achten, keine Kuhmilch, sondern pflanzliche Milch wie Hafer- oder Mandelmilch zu benutzen. Diese enthält Enzyme, die den Kakao an seiner vollen Entfaltung hindern. Für das besondere Erlebnis kann der Kakao mit einem Milchaufschäumer aufgeschäumt werden. Elimba kann man heiß oder kalt genießen. Bei der kalten Zubereitung muss man nur darauf achten, dass der Kakao zwar heiß zubereitet werden muss, dann kann man ihn auskühlen lassen, eine Zubereitung mit kalten Zutaten empfiehlt sich eher nicht. 

Du warst ja im November auch bei „Die Höhle der Löwen“. Wie kommt man als Gründer denn dazu, in einer Fernsehproduktion zu pitchen? Magst du erzählen, wie das ablief und vor allem wie es für dich persönlich war, mit so einer großen Produktion zusammenzuarbeiten? 

Die Teilnahme an DHDL war gar nicht geplant. Wir wurden von der DHDL-Produktionsfirma angefragt, ob generell Interesse an einer Zusammenarbeit bestünde. Dann nimmt man ein Video auf, in dem man Fragen zu sich und seinem Startup beantworten muss. Es war das erste Mal, dass ich vor der Kamera stand und eine der Fragen mussten wir bestimmt zehn Mal aufnehmen, weil ich so nervös war. 

Würdest du Fernsehen als Marketingkanal empfehlen? Oder reichen in deinen Augen Kanäle wie Instagram und Co.? 

Ich glaube immer noch, dass Fernsehen eine unglaublich große Rolle im Marketing spielt. Selbst bei wenig tiefgehenden Marketingaktionen wird durch das Fernsehen eine Reichweite erzeugt, die einen von einem Tag auf den anderen viral pushen kann. Ich persönlich würde die Teilnahme an einer Fernsehproduktion weiterempfehlen, wenn es passt. Die Produktion an sich lief erstaunlich fair und echt. Ich hatte zumindest die Sorge, dass die Produktion fürs Fernsehen völlig an der Realität vorbei ist und mehr Show als Realität. Ich fand die Zusammenarbeit aber sehr schön mit VOX und Sony als Produktionsfirma. Alle waren sehr hilfsbereit und freundlich. Insgesamt eine sehr gute Erfahrung. 

Als Gründer hat man ja ein breites Netzwerk. War das bei dir immer schon so oder hast du mit dem Gründen deinen Freundeskreis und dein privates Umfeld – bewusst oder unbewusst – deiner Situation angepasst?

Ja, tatsächlich. In dem letzten Jahr habe ich unglaublich viele neue Gründer kennengelernt und mein Umfeld hat sich in diese Richtung verändert. Viele Leute haben selber gegründet, einige arbeiten in Startups. Mit dem gemeinsamen Thema, was Inhalt meines Lebens ist, hat man direkt so viele Gemeinsamkeiten und Anhaltspunkte zum Austausch. 

Das sind dann die schönen Seiten beim Gründen. Natürlich gibt es auch nicht so schöne Seiten. Gab es bei euch Dinge, die ihr, wenn ihr sie vorher gewusst hättet, jetzt vollkommen anders machen würdet? 

Schwierige Frage. Es gab verschiedene Momente, wo wir uns selbst gefragt haben, warum wir die Sache so angegangen sind. Viele der Fragen haben sich aber einfach gestellt, weil es unser Produkt als solches noch gar nicht in der Art und Weise gab. Gerade in der Produktion haben wir verschiedene Erfahrungen gemacht und es kam eine Fehlproduktion nach der anderen. Aber genau solche Erfahrungen passieren, wenn eben nicht alles durchweg glatt läuft. 

Wie genau sahen die Fehlproduktionen bei euch aus und wie seid ihr damit umgegangen?

Das Gute war, dass wir immer nur in kleineren Mengen produziert haben. Es war natürlich trotzdem viel Arbeit, zu erklären, wie alles funktioniert oder sogar Videos für Hersteller zu drehen, um dann hinterher festzustellen, dass es nicht so aufgenommen und verstanden wird, wie es von uns gedacht war. Wir hatten beispielsweise eine Produktion, in der wir mit zwei verschieden Sorten gearbeitet haben, die dann vermischt wurden und im Endeffekt hatten wir verschiedene Verpackungen, die keine richtigen Nährwertangaben mehr drauf hatten. Wir konnten sie so nicht nutzen. Glücklicherweise hatten wir bisher keine Produktion, die uns Kopf und Kragen gekostet hat. Im Umgang mit Fehlschlägen war uns das persönliche Dabeisein immer sehr wichtig. Von der rechtlichen Seite her haben wir als Startup nie große Ressourcen zur Finanzierung gehabt, zum Beispiel bei großen Fehltritten die Produktionsfirma zu verklagen. Wir haben immer so agiert, wie wir es in dem Moment für richtig gehalten haben.

Was wären für dich juristische Themen gewesen, die für dich in dem Moment hohe Relevanz gehabt hätten? 

Vor allem die generelle Beratung hat gefehlt. Einfach, dass jemand da ist, der mir in der Situation alle nötigen Fragen beantworten kann: Soll ich klagen? Soll ich lieber warten? Bin ich überhaupt im Recht? Vielleicht sogar eine Plattform, wo man alles Wichtige Nachlesen kann und man bei Fragen, die sich auch andere Gründer stellen, Input bekommt, dass es so und so funktioniert. So, dass am Ende das Problem gar nicht erst passiert, weil man aus den Fehlern und Problemen anderer Gründer lernen oder durch grundsätzliche Vorbildung den Fehler vermeiden konnte. Ich habe so oft schon miterlebt, wie durch rechtliche Probleme wie beispielsweise Abmahnungen der Traum des Gründers geplatzt ist. 

Sind euch bei der Lebensmittelproduktion besondere rechtliche Fragestellungen begegnet? Ihr müsst für euer Produkt aus dem Ausland importieren, richtig? 

Auf jeden Fall, aber wenn man selber aus Südamerika direkt importiert ist es weitaus schwieriger, als in der Situation, in der wir uns befinden. Momentan importieren wir noch über einen Zwischenhändler unseren Kakao. Aus Peru wird er über England importiert, bis er dann schließlich bei uns ankommt. Unser Ziel ist es aber, 2020 einen direkten Handel aufzubauen und selbst zu importieren, was natürlich eine ganze Menge mehr Fragen mit sich ziehen wird. 

Hast du zum Abschluss noch Tipps, die du einem zukünftigen Gründer mit auf den Weg geben möchtest, der vielleicht auch wie du noch mitten im Studium ist und sich die Frage stellt, ob Gründen das Richtige für ihn ist? 

Ich finde es sehr schade, dass wir als junge Menschen so unter Druck stehen und von allen Seiten gesagt bekommen, dass es nur den einen richtigen Weg gibt, der zielführend ist. Für viele Leute ist aber genau dieser klassische Weg von der Schule ins Studium nicht der richtige Weg. In den letzten 1,5 Jahren habe ich gemerkt, wie viel ich aus der Gründung von Elimba und dem Unternehmen mitnehmen konnte, was ich im Studium wahrscheinlich so nie gelernt hätte. Vielleicht hätte auch die Motivation gefehlt, so viel zu geben, wie ich es für Elimba tue.

Mein Tipp wäre, dass man einfach das tun sollte, worauf man wirklich Lust hat, was einem wirklich wichtig ist und das entgegen der Meinung anderer auch zu machen. Studieren kann man auch noch ein Jahr später.

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