4 Möglichkeiten zur Finanzierung deiner Unternehmensgründung

Früher oder später landet bei jedem gründer auch das thema finanzierung auf dem tisch. denn Zum Gründen eines erfolgreichen Startups braucht es zwar eine gute Idee, Leidenschaft und Durchhaltevermögen. neben diesen und weiteren Dingen benötigt ein junges Unternehmen vor allem eins: Geld.

Jeder kennt die Geschichte von Steve Jobs und Steve Wozniak, die in einer kleinen Garage in Los Altos, Kalifornien starteten und mit Apple eines der inzwischen größten und umsatzstärksten Unternehmen der Welt gründeten. Doch wie kann sich ein junges Startup, das möglicherweise noch gar nichts produziert, das notwendige Kapital und die richtige Finanzierung besorgen, um richtig durchzustarten? Wir zeigen Dir hier vier verschiedene Möglichkeiten auf!

Welche Finanzierungsarten für die unternehmensgründung gibt es?

 

1. Venture Capital

Das Prinzip des Venture Capitals (VC) zur Finanzierung kennen viele wahrscheinlich aus der Gründershow “Die Höhle der Löwen”. Gründer und Startups haben häufig eine innovative Idee und auch bereits erste Strukturen und Kunden. Sie benötigen für weiteres Wachstum und Skalierung jedoch Kapital. Dieses bekommen sie von finanzkräftigen Investoren zur Verfügung gestellt, die sich durch Wagniskapital an dem Unternehmen beteiligen. Neben der Finanzspritze bringen sich die Investoren oftmals auch durch ihr Know-How und Erfahrungen in der Branche ein. Im Regelfall werden sie Mitgesellschafter. Idealerweise bleiben die Mehrheit und somit auch die Entscheidungsrechte immerhin bei den Gründern.

Da eine solche Beteiligung für Investoren hohe Risiken mit sich bringt, achten sie bei einer Finanzierungsrunde besonders auf folgende Punkte:

  • das Startup muss innovativ sein,
  • der Markt muss ein hohes Potential haben und
  • es muss ein klarer USP vorhanden sein.

Unterschieden wird dabei zwischen drei verschiedenen Phasen der Finanzierung:

  1. Vor-Gründungsphase (Seed): Investoren stellen in dieser Phase Kapital zur Entwicklung und Forschung zur Verfügung. Auch die Entwicklung eines marktreifen Produkts steht hier im Fokus. Diese Phase ist natürlich die risikoreichste Phase für einen Investoren, da zu diesem Zeitpunkt nur schwer abzusehen ist, welchen Erfolg das Unternehmen erreichen kann.
  2. Gründungsfinanzierung (Startup): Diese Phase beginnt, wenn das Startup ein marktreifes Produkt/ Dienstleistung hat, welches nun in größeren Mengen produziert und vertrieben werden soll. Insbesondere für die Vermarktung wird nun frisches Kapital benötigt.
  3. Erste Wachstumsphase (Expansion): Nachdem ein erster, kleiner Kundenstamm aufgebaut wurde, gilt es nun, seine Marktposition zu behaupten und optimalerweise auszubauen. Dafür benötigt das Startup meistens höhere Produktionskapazitäten und ein gutes Marketing.

Venture Capital ist jedoch nicht die einzige Möglichkeit für dein Startup, sich zu finanzieren. Du solltest auch andere Alternativen in Erwägung ziehen und für deinen Einzelfall prüfen, ob sie besser zu dir passen.

2. Business Angels

Das Prinzip eines Business Angels ist sehr ähnlich zu dem des Venture Capitals. Ein Investor unterstützt junge, innovative Unternehmen, indem er Wagniskapital einbringt. Im Gegenzug bekommt er vom Startup entweder Zinsen oder wird am Unternehmen beteiligt. Der Unterschied zum Venture Capital besteht darin, dass Business Angels früher in ein Startup investieren (Seed-Phase) und somit auch ein höheres Risiko eingehen. Auch sie unterstützen meistens die Gründer nicht nur durch finanzielle Hilfen, sondern auch durch Know-How oder Kontakte.

3. Stipendien

Wer auf der Suche nach Kapital ist, jedoch keine fremde Beteiligung in seinem Unternehmen will, der sollte sich nach den vielen Stipendien umsehen, die von den verschiedensten Organisationen vergeben werden. Hierbei werden Gründer mit guten, innovativen Ideen gefördert, ohne eine direkte Gegenleistung erbringen zu müssen. Geldgeber sind oftmals der Bund und Länder. Darüber hinaus gibt es auch private Förderer oder Hochschulen, die für bestimmte Jungunternehmen Stipendien ausschreiben.

Zu den bekanntesten Stipendien gehört dabei das EXIST-Gründerstipendium, das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie und durch den Europäischen Sozialfonds (ESF) finanziert wird. Hierzu können Gründer jederzeit einen Antrag stellen und somit Fördermittel zwischen 1000€ (Studenten) und 3000€ (promovierte Gründer) erhalten. Das EXIST-Gründerstipendium, dessen Ablauf und worauf du bei einem Antrag achten solltest, werden wir dir dann in einem weiteren Blogbeitrag genauer erklären.

Zudem gibt es viele weitere  Möglichkeiten, Stipendien von den einzelnen Bundesländern zu erhalten. Als Beispiel dafür solltest du dir, wenn du in NRW gründen möchtest, das Gründerstipendium des Landes Nordrhein-Westfalen anschauen. Auch hier kann die Förderhöhe bis zu 1000€ im Monat pro Gründer erreichen. 

In diesem Kontext sollte jeder Gründer unbedingt seine Möglichkeiten prüfen, Förderstipendien zu erhalten. Denn zusätzlich zu den finanziellen Förderungen bekommst du auch oftmals Coachings, Sachmittel und andere Hilfen angeboten.

4. Bank/ Kredite

Die wohl klassischste und bekannteste Form der Kapitalbeschaffung ist der Bankkredit. Hier leiht sich das Startup Geld bei einer Bank, um dieses zu einem späteren Zeitpunkt in Raten zurückzuzahlen. Während der Laufzeit des Kredits fallen dabei Zinsen an. Der Vorteil hierbei ist, dass die Bank keine Beteiligung am Unternehmen erlangt und der Gründer keine Rechte abtreten muss. 

Für Gründer und Startups ist es oft nicht so leicht, zur Finanzierung des Vorhabens einen Kredit bei einer Bank zu bekommen, da nicht immer gewährleistet ist, dass der Kredit auch wieder zurückgezahlt werden kann. Dafür werden oftmals höhere Zinsen verlangt oder der Kredit durch eine Bürgschaft (hierbei springt ein Dritter für das Startup ein, wenn dieses den Kredit nicht zurückzahlen kann) zusätzlich abgesichert. 

Eine besondere Form der Kreditvergabe kann durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bereitgestellt werden. Diese vergibt spezielle Existenzgründungskredite, die zum Beispiel längere Laufzeiten oder niedrigere Zinssätze vorsehen. Auch eine Rückzahlung, die erst ab einem bestimmten Zeitpunkt beginnt, ist möglich. 

Fazit

Letztendlich musst du natürlich selbst abwägen, welche Form der Finanzierung die Beste für dein Startup ist. Dabei kommt es natürlich auch auf das Timing an. Nach unserer Erfahrung ist es immer gut, so lange wie möglich vor allem die Anteile im Gründerteam zu behalten und ohne externe Finanzierung so weit wie möglich zu kommen. Das stärkt später auch deine Verhandlungsposition. Danach musst du dir überlegen: Bist du bereit Beteiligungen an deinem Unternehmen abzugeben für einen Investor? Oder möchtest du selbst die volle Verantwortung und Rechte behalten und dafür das Geld irgendwann an eine Bank zurückzahlen müssen? Möglichkeiten zur Finanzierung gibt es auf jeden Fall genug!

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Früher oder später landet bei jedem gründer auch das thema finanzierung auf dem tisch. denn Zum Gründen eines erfolgreichen Startups braucht es zwar eine gute Idee, Leidenschaft und Durchhaltevermögen. neben diesen und weiteren Dingen benötigt ein junges Unternehmen vor allem eins: Geld.

Jeder kennt die Geschichte von Steve Jobs und Steve Wozniak, die in einer kleinen Garage in Los Altos, Kalifornien starteten und mit Apple eines der inzwischen größten und umsatzstärksten Unternehmen der Welt gründeten. Doch wie kann sich ein junges Startup, das möglicherweise noch gar nichts produziert, das notwendige Kapital und die richtige Finanzierung besorgen, um richtig durchzustarten? Wir zeigen Dir hier vier verschiedene Möglichkeiten auf!

Welche Finanzierungsarten für die unternehmensgründung gibt es?

 

1. Venture Capital

Das Prinzip des Venture Capitals (VC) zur Finanzierung kennen viele wahrscheinlich aus der Gründershow “Die Höhle der Löwen”. Gründer und Startups haben häufig eine innovative Idee und auch bereits erste Strukturen und Kunden. Sie benötigen für weiteres Wachstum und Skalierung jedoch Kapital. Dieses bekommen sie von finanzkräftigen Investoren zur Verfügung gestellt, die sich durch Wagniskapital an dem Unternehmen beteiligen. Neben der Finanzspritze bringen sich die Investoren oftmals auch durch ihr Know-How und Erfahrungen in der Branche ein. Im Regelfall werden sie Mitgesellschafter. Idealerweise bleiben die Mehrheit und somit auch die Entscheidungsrechte immerhin bei den Gründern.

Da eine solche Beteiligung für Investoren hohe Risiken mit sich bringt, achten sie bei einer Finanzierungsrunde besonders auf folgende Punkte:

  • das Startup muss innovativ sein,
  • der Markt muss ein hohes Potential haben und
  • es muss ein klarer USP vorhanden sein.

Unterschieden wird dabei zwischen drei verschiedenen Phasen der Finanzierung:

  1. Vor-Gründungsphase (Seed): Investoren stellen in dieser Phase Kapital zur Entwicklung und Forschung zur Verfügung. Auch die Entwicklung eines marktreifen Produkts steht hier im Fokus. Diese Phase ist natürlich die risikoreichste Phase für einen Investoren, da zu diesem Zeitpunkt nur schwer abzusehen ist, welchen Erfolg das Unternehmen erreichen kann.
  2. Gründungsfinanzierung (Startup): Diese Phase beginnt, wenn das Startup ein marktreifes Produkt/ Dienstleistung hat, welches nun in größeren Mengen produziert und vertrieben werden soll. Insbesondere für die Vermarktung wird nun frisches Kapital benötigt.
  3. Erste Wachstumsphase (Expansion): Nachdem ein erster, kleiner Kundenstamm aufgebaut wurde, gilt es nun, seine Marktposition zu behaupten und optimalerweise auszubauen. Dafür benötigt das Startup meistens höhere Produktionskapazitäten und ein gutes Marketing.

Venture Capital ist jedoch nicht die einzige Möglichkeit für dein Startup, sich zu finanzieren. Du solltest auch andere Alternativen in Erwägung ziehen und für deinen Einzelfall prüfen, ob sie besser zu dir passen.

2. Business Angels

Das Prinzip eines Business Angels ist sehr ähnlich zu dem des Venture Capitals. Ein Investor unterstützt junge, innovative Unternehmen, indem er Wagniskapital einbringt. Im Gegenzug bekommt er vom Startup entweder Zinsen oder wird am Unternehmen beteiligt. Der Unterschied zum Venture Capital besteht darin, dass Business Angels früher in ein Startup investieren (Seed-Phase) und somit auch ein höheres Risiko eingehen. Auch sie unterstützen meistens die Gründer nicht nur durch finanzielle Hilfen, sondern auch durch Know-How oder Kontakte.

3. Stipendien

Wer auf der Suche nach Kapital ist, jedoch keine fremde Beteiligung in seinem Unternehmen will, der sollte sich nach den vielen Stipendien umsehen, die von den verschiedensten Organisationen vergeben werden. Hierbei werden Gründer mit guten, innovativen Ideen gefördert, ohne eine direkte Gegenleistung erbringen zu müssen. Geldgeber sind oftmals der Bund und Länder. Darüber hinaus gibt es auch private Förderer oder Hochschulen, die für bestimmte Jungunternehmen Stipendien ausschreiben.

Zu den bekanntesten Stipendien gehört dabei das EXIST-Gründerstipendium, das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie und durch den Europäischen Sozialfonds (ESF) finanziert wird. Hierzu können Gründer jederzeit einen Antrag stellen und somit Fördermittel zwischen 1000€ (Studenten) und 3000€ (promovierte Gründer) erhalten. Das EXIST-Gründerstipendium, dessen Ablauf und worauf du bei einem Antrag achten solltest, werden wir dir dann in einem weiteren Blogbeitrag genauer erklären.

Zudem gibt es viele weitere  Möglichkeiten, Stipendien von den einzelnen Bundesländern zu erhalten. Als Beispiel dafür solltest du dir, wenn du in NRW gründen möchtest, das Gründerstipendium des Landes Nordrhein-Westfalen anschauen. Auch hier kann die Förderhöhe bis zu 1000€ im Monat pro Gründer erreichen. 

In diesem Kontext sollte jeder Gründer unbedingt seine Möglichkeiten prüfen, Förderstipendien zu erhalten. Denn zusätzlich zu den finanziellen Förderungen bekommst du auch oftmals Coachings, Sachmittel und andere Hilfen angeboten.

4. Bank/ Kredite

Die wohl klassischste und bekannteste Form der Kapitalbeschaffung ist der Bankkredit. Hier leiht sich das Startup Geld bei einer Bank, um dieses zu einem späteren Zeitpunkt in Raten zurückzuzahlen. Während der Laufzeit des Kredits fallen dabei Zinsen an. Der Vorteil hierbei ist, dass die Bank keine Beteiligung am Unternehmen erlangt und der Gründer keine Rechte abtreten muss. 

Für Gründer und Startups ist es oft nicht so leicht, zur Finanzierung des Vorhabens einen Kredit bei einer Bank zu bekommen, da nicht immer gewährleistet ist, dass der Kredit auch wieder zurückgezahlt werden kann. Dafür werden oftmals höhere Zinsen verlangt oder der Kredit durch eine Bürgschaft (hierbei springt ein Dritter für das Startup ein, wenn dieses den Kredit nicht zurückzahlen kann) zusätzlich abgesichert. 

Eine besondere Form der Kreditvergabe kann durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bereitgestellt werden. Diese vergibt spezielle Existenzgründungskredite, die zum Beispiel längere Laufzeiten oder niedrigere Zinssätze vorsehen. Auch eine Rückzahlung, die erst ab einem bestimmten Zeitpunkt beginnt, ist möglich. 

Fazit

Letztendlich musst du natürlich selbst abwägen, welche Form der Finanzierung die Beste für dein Startup ist. Dabei kommt es natürlich auch auf das Timing an. Nach unserer Erfahrung ist es immer gut, so lange wie möglich vor allem die Anteile im Gründerteam zu behalten und ohne externe Finanzierung so weit wie möglich zu kommen. Das stärkt später auch deine Verhandlungsposition. Danach musst du dir überlegen: Bist du bereit Beteiligungen an deinem Unternehmen abzugeben für einen Investor? Oder möchtest du selbst die volle Verantwortung und Rechte behalten und dafür das Geld irgendwann an eine Bank zurückzahlen müssen? Möglichkeiten zur Finanzierung gibt es auf jeden Fall genug!

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